Das Auftreten von familiärem Brust- und Eierstockkrebs kann für alle Familienmitglieder, nicht nur für die erkrankten Personen, eine psychische Belastung darstellen.
Insbesondere das Wissen um die genetische Prädisposition stellt für viele Familien eine zusätzliche große Belastung dar. Psychologische Betreuung kann Sie zu verschiedenen Zeitpunkten unterstützen und entlasten. Ein Teil der Patientinnen und Patienten benötigt Unterstützung bei der Verarbeitung des genetischen Untersuchungsergebnisses. Angst vor der Erkrankung, Sorge um den genetischen Status der eigenen Kinder, aber auch Familienkonflikte, die durch die genetische Untersuchung reaktiviert wurden, können in Gesprächen bearbeitet werden.
Die Unterstützung muss den betroffenen Familien jedoch auch längerfristig angeboten werden. Besonders wichtig ist die Hilfe in Krisensituationen, beispielsweise bei der Erkrankung eines Familienmitglieds oder der Patientin/des Patienten selbst. Auch die Entscheidung für eine vorbeugende (prophylaktische) Operation stellt für viele einen sehr schwierigen Prozess dar, in dem eine psychologische Begleitung die Patientinnen und Patienten unterstützen kann.
- Unterstützung im Entscheidungsprozess pro/contra genetische Untersuchung
- Unterstützung bei der Verarbeitung des genetischen Untersuchungsergebnisses
- Krisenintervention
- Bearbeitung von familiären Konflikten nach der genetischen Untersuchung
- Umgang mit Schuldgefühlen
Speziell für Trägerinnen und Träger einer genetischen Veränderung in BRCA1, BRCA2 oder in anderen Genen, die zu einem erhöhten Risiko für Krebserkrankungen führen
- Behandlung von Angststörungen, Depressionen, Schlafstörungen, Anpassungsstörungen
- Kommunikation über das Risiko/genetische Belastung mit Kindern
- unterstützende Begleitung in Zusammenhang mit medizinischen Maßnahmen (Früherkennungsuntersuchungen, prophylaktische Operationen) und der Entscheidungsfindung „informed consent“
- Angehörigenberatung
Speziell für Nicht-Trägerinnen und Nicht-Träger einer genetischen Veränderung in BRCA1, BRCA2 oder in anderen Genen, die zu einem erhöhten Risiko für Krebserkrankungen führen
- Sorgen um andere Familienmitglieder
- Integration des „veränderten“ persönlichen Risikos in das Selbstbild
- Entwicklung eines adäquaten Vorsorgeverhaltens
Zusätzlich zur multidisziplinären Erstberatung und Befundbesprechung wird allen Mitgliedern von Familien, in denen eine Veränderung in BRCA1 und BRCA2 bzw. in anderen Brustkrebsrisiko-Genen vererbt werden könnte, bei der Befundbesprechung eine persönliche oder auf Wunsch auch telefonische Nachbesprechung angeboten. In weiterer Folge haben die Patientinnen und Patienten auch die Möglichkeit, klinisch-psychologische Beratung oder Behandlung in Anspruch zu nehmen.
Wo können Sie psychologische Unterstützung bekommen?
Grundsätzlich hat jede Patientin/jeder Patient in Österreich laut Krankenanstaltengesetz das Recht auf psychologische Behandlung im Krankenhaus. Wenn Sie psychologische Unterstützung bekommen möchten, fragen Sie aktiv danach.